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Bei Fluchttüren kann eine Anforderung vom Bauamt und dem Gesetzgeber die sogenannte Panikfunktion sein. Was sich dahinter verbirgt und welche unterschiedlichen Funktionen es gibt, das erklären wir Ihnen hier etwas genauer. Dabei legen wir den Fokus auf nach außen öffnende Türen.

Bei der Panikfunktion an einer ein- oder zweiflügeligen Tür geht es darum, dass der Fluchtweg im Ernstfall immer genutzt werden kann. Beispiel: eine Außentür ist eine Fluchttür ins Freie, die aber immer abgeschlossen wird. Damit wäre mit einem "normalem Schloss" die Tür auch nicht von innen nur über den Drücker zu öffnen. Mit der entsprechenden Panikfunktion ist das dann aber gewährleistet.

Welche Panikfunktionen gibt es bei einflügeligen Türen?

Wechselfunktion E (Panikschloss mit durchgehender Nuss)

Diese Funktion ist eine der beliebtesten. Die Tür ist auf der einen Seite mit einem Drücker und auf der anderen Seite mit einem feststehenden Knauf ausgerüstet. Die abgesperrte Tür kann von innen über die Panikfunktion im Schloss, von außen mit dem Schlüssel (der Riegel wird zurückgesperrt und die Falle zurückgezogen - Wechselfunktion) geöffnet werden. Also auch wenn die Tür von außen abgeschlossen wurde, dann kann man über den Drücker die Räumlichkeiten verlassen.

Sie können eine Stahlblechtür mit der Panikfunktion E nachrüsten. Dafür benötigen Sie nur das passende Panikschloss, sowei eine Wechselgarnitur (Drücker/Knauf).

Durchgangsfunktion D (Panikschloss mit geteilter Nuss)

Bei der Durchgangsfunktion D ist die Tür beidseitig mit Drückern ausgerüstet. Die abgesperrte Tür kann von innen über die Panikfunktion im Schloss geöffnet werden. Nach der Drückerbetätigung von innen ist die Tür automatisch auch von außen zu öffnen. So werden Rettungsmaßnahmen nicht behindert. Bei dieser Funktion muss zur Verhinderung des Öffnens der Tür von außen in jedem Fall wieder eine Verriegelung mit dem Schlüssel erfolgen.

Bei der Durchgangsfunktion D benötigen Sie ein Panikschloss mit der Funktion D. Wenn Sie bereits eine Drückergarnitur haben, können Sie diese weiter nutzen.

Umschaltfunktion B (Panikschloss mit geteilter Nuss)

Die Tür ist auf beiden Seiten mit Drücker ausgestattet. Die abgesperrte Tür kann von innen über die Panikfunktion im Schloss geöffnet werden. Der äußere Drücker ist in Leerlauffunktion. Durch entriegeln mit dem Schlüssel bis zum Anschlag wird die Normalfunktion erreicht und die Tür ist von innen und außen mittels Drücker zu öffnen. Durch Versperren mit dem Schlüssel werden Panik- und Leerlauffunktion wiederhergestellt (Umschaltfunktion)

Bei der Umschlatfunktion B benötigen Sie ein Panikschloss mit der Funktion B. Wenn Sie bereits eine Drückergarnitur haben, können Sie diese weiter nutzen.

Funktion B von Aussen

An der Tür außen befindet sich ein Drücker. Durch 2-maliges Zurückschließen des Riegels entsteht die Funktion "Durchgang". Die Tür ist dadurch immer begehbar. Durch 1-maliges oder 2-maliges Vorschließen des Riegels entsteht die Funktion "Abschluß". Die Tür ist nur mit dem Schlüssel begehbar. Empfehlenswert ist, den Riegel 2-mal vorzuschließen. Bei 1-maligem Vorschließen des Riegels ist die Tür noch nicht verriegelt, sondern nur durch die Falle gesichert.

Funktion B von Innen

Die Tür hat innen einen Drücker. Durch die Drückerbetätigung werden die Falle und der vorgeschlossene Riegel zurückgezogen. Die Tür kann dadurch geöffnet werden. Durch das Zuschlagen der Tür, ist diese von außen gesichert. (Nicht verriegelt, Außendrücker im Leerlauf ).

Schließzwangfunktion C (Panikschloss mit geteilter Nuss)

Die Tür ist auf beiden Seiten mit Drücker ausgestattet. Die abgesperrte Tür kann von innen über die Panikfunktion im Schloss geöffnet werden.Der äußere Drücker ist stets in Leerlauffunktion. Durch Entriegeln mit dem Schlüssel bis zum Anschlag wie die Leerlauffunktion ausgeschaltet und die Tür ist von innen und außen mittels Drücker zu öffnen. Ein Abziehen des Schlüssels ist jedoch erst wieder nach Vorsperrung, d.h. Wiederherstellung der Leerlauffunktion, möglich (Schließzwang).

Bei der Schließzwangfunktion C benötigen Sie ein Panikschloss mit der Funktion C. Wenn Sie bereits eine Drückergarnitur haben, können Sie diese weiter nutzen.

Panikfunktion für zweiflüglige Türen

Zweiflügelige Türelemente können mit Teilpanik- oder Vollpanikfunktion ausgestattet werden, wobei jeweils die notwendige Fluchtwegbreite die erforderliche Funktion bestimmt. Bei Teilpanikausstattung wird ein ungehinderter Durchgang für den Gehflügel ermöglicht. Der Standflügel kann dabei standardmäßig mit einem Falztreibriegelschloss / Treibriegelschloss versehen werden.

Bei Vollpanikfunktion muss den Flüchtenden ermöglicht werden, die gesamte Breite des Türelements zu nutzen (Geh- und Standflügel). durch entsprechende Ausstattung kann. mit Betätigung des Halbdrückers am Standflügel, das Türelement auch bei verriegelten Zustand geöffnet werden.

(Quelle der Videos von Eco Schulte)

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