Wie oft hört man vom Kunden folgende Frage am Telefon: Ich brauche eine Brandschutztür, welche können Sie den empfehlen? Eigentlich gibt es dafür keine eindeutige Antwort, aber wir versuchen hier mal ein wenig Licht in die Dunkelheit zu bringen.
Der 4 Schritte Plan zur richtigen Feuerschutztür:
Schritt 1) Anforderungen an die Feuerschutztür klären und bestätigen lassen
Bevor wir uns mit der eigentlichen Tür beschäftigen, muss der Kunde bei seinem zuständigen Bauamt herausfinden welche Voraussetzungen die Brandschutztür/Feuerschutztür in seinem Fall erfüllen muss. Denn die Feuerschutztür muss ja auch vom Amt nach dem Einbau abgenommen werden. Da wäre es ja sehr “unschön” wenn das Amt dann sagt, das die eingebaute Tür nicht den Anforderungen entspricht. Am besten ist es, wenn Sie es sich schriftlich von der Behörde bestätigen lassen, was für eine Tür eingebaut werden muss. Aber denken Sie auch daran, dass das was im Norden der Republik gilt, muss nicht unbedingt im Süden auch gültig sein. Da ist jedes Bundesland eigenverantwortlich tätig.
Aber damit Sie in der Zukunft schon mal einen kleinen Schritt weiter kommen, haben wir mal ein paar Links zusammen gestellt. Hier die Landesbauordnungen (jeweils als pdf oder html):
Und zum Schluss noch der Link zur Musterbauordnung. Aber ganz wichtig ist, dass Sie sich mit dem Amt in Verbindung setzten, was für Ihr Bauvorhaben zuständig ist und lassen Sie sich die Information schriftlich geben. “Die Musterbauordnung sowie die Muster-Verordnungen sind keine Gesetze, sondern Orientierungsrahmen für die Bauordnungsgesetzgebung der Länder. Erst die einschlägigen Bestimmungen der Landesbauordnungen der Bundesländer und die aufgrund der Landesbauordnungen erlassenen Rechtsverordnungen sind die maßgeblichen gesetzlichen Grundlagen für den Vollzug der Aufgaben des DIBt.“
Auch ist es wichtig wo die Feuerschutztür eingebaut werden muss. In einem Wohnhaus zum Heizungskeller gelten andere Vorschriften als z.B. in einer Schule, Kindergarten oder wo Publikumverkehr vorliegt. Sollten Sie diese Seite geklärt haben, dann können Sie sich um den zweiten Schritt kümmern — das Aufmaß.
Schritt 2) Das Aufmaß für die neue Feuerschutztür
Da die Tür von einem zugelassenen Fachmann/Fachbetrieb eingebaut werden muss, sollte der auch das Aufmaß für die Tür vornehmen. Dann sind Sie als Kunde auf der sicheren Seite wenn es danach Probleme gibt. Aber sollten Sie das lieber selbst machen wollen, kommen jetzt ein paar Tipps dazu.
Häufig wird bei Türelementen, z.B. Türelementen aus Stahlblech bzw. Stahltüren, das Baurichtmaß aufgeführt. Wenn man jedoch mit einem Zollstock an die Tür/Zarge herangeht und misst, kann das Baurichtmaß, nach dem die Tür bestellt wurde, gar nicht gemessen werden. Das Baurichtmaß hat auch eigentlich nichts eins-zu-eins mit der Tür zu tun, sondern kommt aus dem Maurerhandwerk. Es kann nur an der gemauerten Wand gemessen werden und ermittelt sich aus dem Rastermaß genormter Steine sowie den entsprechenden Fugen zwischen den Steinen. Um das Ganze simpel & anschaulich darzustellen, haben wir nachfolgend eine Ziegelwand aufgezeichnet. Die bestellte Stahltür ist vom Anbieter mit den Massen 750 x 2000 mm angegeben. Bei diesen Maßangaben handelt es sich um das Baurichtmaß. Im Rahmen der zulässigen Toleranzen in der DIN 18100 kann die Wandöffnung variieren. Das zulässige Kleinstmaß wäre in unserem Exempel gleich dem Baurichtmaß, folglich 750 x 2000mm. In manchen Fällen kann es jedoch beim Einbau der Tür schon Probleme mit Bändern (Scharnieren) oder dem Schlosskasten geben. Das nach DIN 18100 erlaubte Größtmaß beträgt für das oben genannte Beispiel in der Breite 770mm und in der Höhe 2010mm. Insbesondere bei Türelementen mit Zusatzfunktionen wie z.B. Brandschutztüren — Feuerschutztüren, Rauchschutztüren oder Schallschutztüren sind die Wandöffnungen unbedingt nach DIN 18100 herzustellen, damit die Eigenschaften der Türfunktionen nicht verändert werden. Neben den Rastermaßen, welche sich an den Steinmaßen orientieren, bieten einige Hersteller wie z.B. die Firma Hörmann auch abweichende Breiten und Höhen im Standardprogramm an. Damit sollen auch ungenormte Öffnungen mit einer Standardtür verschlossen werden können, ohne gleich auf eine Sonderanfertigung zurückgreifen zu müssen.
Schritt 3) Brandschutztür anhand der vorliegenden Informationen auswählen.
Erst wenn die beiden ersten Schritte ausgeführt wurden, können Sie sich über die Auswahl der Brandschutztür her machen. Damit Sie nicht gleich von unserem Angebot an Brandschutztüren “erschlagen werden”, im Moment haben wir fast 300 Brandschutztüren in unserem Onlineshop, bieten wir Ihnen einen sogenannten Artikelfilter. Dort können Sie auswählen ob es eine T30, T60 oder T90 Brandschutztür sein soll. Welche Breite und Höhe benötigt wird. Material der tür und auch der Wand kann genauso gewählt werden, wie die Anzahl der Türflügel und ob Sie Rauchschutz benötigen. Hier geht es direkt zum Artikelfilter für Feuerschutztüren.
So jetzt müssen Sie die bestellte Tür nur noch von einem Fachbetrieb einbauen und von der Behörde abnehmen lassen und dann sollten Sie auf der sicheren Seite sein.
Schritt 4) Einbau der Brandschutztür
Zu diesem Thema haben wir bereits einen Artikel veröffentlicht, den wir hier noch einmal in auszügen zitieren. Nur durch die fachgerechte und herstellerkonforme Montage von Stahlblech — Feuerschutztüren kann eine einwandfreie Funktion gewährleistet werden. Im Brandfall kann eine unsachgemäße Montage im schlimmsten Fall zum Verlust des Versicherungsschutzes kommen. In jedem Fall sind Feuerschutztüren immer nach der Montageanleitung des jeweiligen Herstellers zu montieren. Hier möchten wir einige häufige Montagefehler aufzeigen. Die Liste hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Hier finden Sie den kompletten Artikel.
Hoffentlich konnten wir mit diesem Beitrag etwas Licht in die Dunkelheit bringen! Sollten Sie Fragen haben, dann nutzen Sie das Kommentarfeld und wir werden so schnell wie möglich eine Antwort liefern. Natürlich stehen wir Ihnen auch telefonisch gerne zur Verfügung.
Ihr Team von HaBeFa.de