Es geht jetzt wieder um das Thema Haustür. Im Teil 1 sind wir ja schon auf das Material der Türe eingegangen. Heute werden weitere Fragen wie Sicherheitsansprüche, Türöffnung, Haustürgröße und Schloss besprochen.
Welchen Sicherheitsansprüchen soll die neue Haustür entsprechen?
Hierbei gibt es eine für Abnehmer sinnvolle Klassifizierung der Tür, die sogenannten Widerstandsklassen (WK 1 bis WK 6). Haustüren der WK 1 Klasse weisen einen Standardsicherung gegen Aufbruchversuche mit körperlicher Gewalt wie Gegentreten, Gegenspringen, Schulterwurf, Hochschieben und Herausreißen auf. WK 2 Klasse bedeutet, dass die verschlossene Türe einem Aufbruch mit einfachem Werkzeug, wie Schraubenzieher, Keil oder Zange für 3 Minuten stand hält. Damit wären schon die meisten Gelegenheitsdiebe abgedeckt. Wenn Sie eine Tür der Widerstandsklasse 3 (WK 3) besitzen, dann hält die Türe auch einem Kuhfuß für mindestens 5 Minuten stand. Die WK 4 Klasse Türen halten schon den erfahrenen Täter, der Sägewerkzeuge und Schlagwerkzeuge, wie Schlagwerkzeug, Schlagaxt, Stemmeisen, Hammer und Akku-Bohrmaschine einsetzt für etwa 10 Minuten ab. Wenn ihre Haustüre, mit einem Glaseinsatz bis Scheibendurchmesser von 125mm, aber auch Täter abhalten soll, die mit Bohrmaschine, Stichsäge, Säbelsäge und Winkelschleifer einsetzten, dann benötigen Sie eine Tür mit WK 5. Dann hält die Türe bis zu 15 Minuten. Die Widerstandsklasse WK 6 baut auf der WK 5 auf und hält für bis zu 20 Minuten. Voraussetzung ist hierbei ein Scheibendurchmesser bis zu 250mm.
Haustüren werden meistens entweder in der Widerstandsklasse WK1 oder WK 2 angeboten. Diese Widerstandsklassen sind in der Europäischen Norm ENV 1627 verankert. Das heißt im Umkehrschluss, dass Haustüren, die mit einer Widerstandsklasse ausgezeichnet sind, auch dem Test unterzogen wurden.
Soll es eine Tür mit Glaseinsatz sein? Wenn ja, was muss man hier beachten?
Glas ist ein Variante, die die Haustür „auflockert“ und eine persönliche Note vermittelt. Auch hier gibt es unzählige Dekor und Varianten. Ganz wichtig ist hierbei die Frage der Wärmeschutzverglasung, mit der sie auch Energiekosten sparen können. Es gibt z.B. 2-fach– bzw. 3-fach-Wärmeschutzverglasungen. Hierbei spielt der U-Wert eine ausschlaggebende Rolle. Bei der 2-fach Verglasung liegt der U-Wert bei ca. 1.1 W/ m² und bei der 3-fach Verglasung bei ca. 0,7 W/ m². Was sagt der Wert aus? Die wichtigste Kennzahl im Zusammenhang mit dem Wärmeschutz eines einzelnen Bauteils ist der U-Wert(Wärmedurchgangskoeffizient, Wärmedurchlässigkeit). Er gibt an, welche Wärmemenge (in kWh) durch eine Bauteilfläche von 100 m² in einer Stunde transportiert wird, wenn zwischen innen und außen ein Temperaturunterschied von 10 Grad besteht. Je kleiner der Wert, desto besser. Neben diesem Aspekt gibt es noch die Frage, soll das Glas außen und innen identisch oder unterschiedlich sein. Denn auch hier gibt es verschiedene Angebote. Also sie sehen schon, alleine bei der Glaswahl kann man viel Einfluss nehmen.
Soll die Türe nach recht oder links — nach innen oder nach außen öffnen?
Grundsätzlich öffnen die Türen nach innen, aber es gibt mittlerweile Angebote, bei denen die Türe nach außen öffnet. Oft ist das mit einem Aufpreis verbunden. Wenn sie wissen, ob Ihre Türe nach innen oder außen öffnen soll, dann müssen sie sich nur noch Gedanken machen ob der Anschlag links oder rechts sein soll.
DIN-links:
Man betrachtet die Haustüre von der Seite, nach der sich das Türblatt öffnet, d.h. sie dreht sich nach links. Die Türbänder befinden sich dann auch links.
DIN-rechts:
Man betrachtet die Haustür von der Seite, nach der sich das Türblatt öffnet, d.h. sie dreht sich nach rechts. Die Türbänder befinden sich rechts.
Welche Größe soll die neue Haustür haben?
Hier sollten Sie nach der Auswahl der entsprechenden Türe schauen, ob der Anbieter/Hersteller Ihnen eine genaue Anleitung zur Verfügung stellen kann. Denn oft kann hier ein Problem beim Verständnis der einzelnen Begriffe auftreten. Was ist Baurichtmaß, Rahmenmaß, Größe des Türblattes und ….? Am Besten ist es, wenn Sie eine eindeutige Zeichnung vorliegen haben, dann können sie die genauen Maße nehmen und danach die Türgröße auswählen. Ganz wichtig ist auch das Messen an zwei Punkten, weil immer mal wieder Unterschiede z.B. vom Maß oben und unten bestehen können. Wenn Sie sich da zu unsicher sind, dann lassen Sie einen Fachmann ran. Denn sie möchten ja vom ersten Tag ihre neue Haustür „genießen“.
Welche Ansprüche habe ich an das Schloss?
Schloss und Zylinder wird oft im Volksmund in einen Topf geworfen. Das ist so nicht richtig! Der Zylinder einer Haustür ist der Teil in den man den Haustürschlüssel steckt. Es gibt vom einfachen Standardzylinder bis hin zum hochwertigen Sicherheitsschließzylinder viele Varianten. Beim Standardzylinder lassen sich die Schlüssel überall kopieren, während beim Sicherheitsschließzylinder oft eine Sicherungskarte vorhanden ist. Diese besitzen dann auch eine VDS Zulassung, Anbohrschutz und weitere Sicherheiten. Bei dem Schloss handelt es sich um den Teil, der die eigentliche Verrieglung der Türe vornimmt. Es gibt auch hier die einfache Variante mit einem Riegel bis hin zur automatischen Mehrfachverrieglung. Diese hochwertige Verrieglung kann dann auch optional über Fingerprint oder andere Ansteuerungen betätigt werden. Empfehlung: Man sollte immer eine Mehrfachverrieglung mit Bolzen UND Schwenkhaken, die sich in den Schließblechen und in der Zarge verkrallen, nutzen.
Ihr Team von HaBeFa.de